Dienstag, 29. Oktober 2013

AUFWAND PUR

Einen Salat, so dachte ich bei mir während der Kochplanung fürs Wochenende. Das ist nichts Aufwändiges. Auf Aufwändiges hatte ich nämlich gar keine Lust. So schönes Herbstwetter ... Ich betrachtete also das Foto neben dem Rezept - darauf sah man Entenbrust, Ananas, Nüsse, Kokosflocken - und las nur die Zutatenliste (was sonst nicht meine Art ist, aber, mein Gott, ist doch nur ein Salat).

Viel später las ich das Rezept. Nämlich kurz bevor wir essen wollten. Schlimmer Fehler. Ganz schlimmer Fehler!
Das war mit Abstand der aufwändigste Salat den ich je gemacht habe (allerdings auch einer der köstlichsten). Die Nüsse werden beispielsweise mit Honig, Soja und Miso im Ofen karamellisiert. Die Kokosflocken werden geröstet. Die Ananas teilweise entsaftet, teilweise vakuumiert und fast eine Stunde gegart. Dann gegrillt.

Na ja, jedenfalls war ich schon ziemlich hungrig, lange bevor der Salat fertig war. Also hab ich gehudelt beim Fotografieren. Mit dem Resultat, dass das Foto des fertigen Salates einfach nur fad aussieht. Es wird dem wunderbaren Geschmack nicht gerecht. Und ich bereite ihn noch mal zu - wahrscheinlich schon in der nächsten Zeit. Bis dahin gibt es das etwas verhunzte Foto - es wird ausgetauscht, sobald ich ein neues habe!


Salat mit Entenbrust, gerösteter Kokosnuss und Ananas
für 2 Personen als Hauptspeise

1 Entenbrust
Salz

1 frische Ananas
150 g Ananassaft (eventuell aus einer zweiten Ananas, oder fertig gekauft)
1 TL rosa Pfefferkörner
1 TL Korianderkörner
2 Stück Sternanis
100 g feiner Zucker
Pflanzenöl

100 g Kokosflocken (K: aus einer frisch geknackten Kokosnuss)
1 TL Kakaopulver
1 TL Staubzucker

150 g Cashewnüsse
20 ml helle Sojasauce
15 g Honig
5 g Salz
1 TL Misopaste

Vogerlsalat

Die Cashewnüsse mit Sojasauce, Honig, Miso und Salz mischen. In eine kleine ofenfeste Form geben und bei 170 Grad etwa zehn Minuten backen. Dabei aufpassen, dass die Masse nicht schwarz wird! Auskühlen lassen und grob hacken. Beiseite stellen.

Die Entenbrust auf der Hautseite salzen. Mit der Hautseite nach unten in eine beschichtete Pfanne legen. Auf mittlerer Hitze so lange braten, bis die Haut goldbraun und knusprig ist. Umdrehen und noch mal sechs Minuten braten. Für mindestens 20 Minuten im Backrohr bei 80 Grad rasten lassen. Dann herausnehmen, noch fünf Minuten rasten lassen und in dünne Scheiben schneiden.

Die Ananas längs vierteln und den Strunk entfernen. Zucker in einer Pfanne bei mittlerer Hitze karamellisieren. Ein Drittel des Ananassaftes langsam zugeben und einrühren. Den restlichen Ananassaft hineingeben und unterrühren. Keine Panik, der Zucker wird teilweise wieder fest. Er löst sich aber auf, wenn man die Flüssigkeit noch einige Zeit bei niedriger Hitze weiter ziehen lässt. Koriander, rosa Pfefferkörner und Sternanis zugeben und etwa 20 Minuten ziehen lassen. Durch ein Sieb gießen und etwas abkühlen lassen.

Die Ananasviertel gemeinsam mit dem gekühlten Saft vakuumieren (Wer kein Vakuumgerät besitzt, gibt die Ananasviertel samt dem Saft in ein Tiefkühlsäckchen mit Zipp und presst so viel Luft wie möglich raus). Bei 66 Grad im Wasserbad 40 Minuten kochen, in einem Eisbad kühlen. Den Saft aufheben!
Wir haben die Temperatur mit einem Zuckerthermometer ab und zu gemessen, sie hat bei uns zwischen 65 und 68 Grad geschwankt, was der Ananas aber nicht geschadet hat.
Eine Grillpfanne erhitzen. Die Ananasstücke mit etwas neutralem Pflanzenöl einstreichen, leicht salzen. Auf beiden Seiten grillen, bis sie eine dunkel-goldene Form angenommen haben. In halbzentimeterdicke Scheiben schneiden.

50 Gramm von den Kokosflocken in einer Pfanne trocken rösten, bis sie teilweise dunkel sind. Mit den restlichen Kokosflocken , Kakaopulver und Staubzucker mischen und zur Seite stellen.

Zwei Teller mit Vogerlsalat belegen. Darauf die Ananasstücke legen und die Cashewnuss-Stückchen drüberstreuen. Die Entenbrust drauflegen, etwas von der Ananas-Kochflüssigkeit darüberträufeln. Mit den Kokosflocken garnieren.

Das Rezept stammt vom britischen Sternekoch Matt Gillan. Das lange Warten hat sich auch gelohnt, weil der Mitkoch dazu eine Flasche des wunderbaren Chardonnay Darscho 2010 von Velich aus dem Keller holte.




Donnerstag, 24. Oktober 2013

ROTE RÜBEN - MINZE - ZIEGENKÄSE

Vor einigen Tagen hab ich die letzten roten Rüben aus der Erde geholt. Vor allem deshalb, weil ich in den Tiefen von Petras Blog ein Rezept für ein rote-Rüben-Gratin mit Minze ausgebuddelt hatte, das dringend probiert werden musste. Sie verwendet Schafkäse, ich hab Ziegenkäse genommen, ansonsten aber nix verändert.

Wir lieben rote Rüben und ich bin immer auf der Suche nach interessanten Rezepten. Als faule Gärtnerin schätze ich sie auch wegen ihrer völligen Anspruchslosigkeit. Im Frühling stopfe ich die kleinen Pflänzchen in die Erde und muss mich eigentlich nicht mehr um sie kümmern. Ab dem Sommer stibitze ich ihnen ab und zu einige frische Blättchen für einen Salat. Manchmal gieße ich sie, wenn es gar zu lange nicht regnet - mehr Pflege ist nicht nötig

Wer rote Rüben genauso gerne mag wie wir, der findet am Blog rote Rüben mit Orangenduft  und einen Salat mit roten Rüben, Speck und Tomaten. Unbedingt probieren muss jeder rote-Rüben-Fan auch Elines Suppe mit Pfeffereis - ganz wunderbar!


Rote-Rüben-Gratin mit Ziegenkäse und Minze
für zwei Personen

5 mittelgroße rote Rüben, gekocht, geschält
200 ml Schlagobers
Salz, Pfeffer
2 frische Minzezweige
1  Knoblauchzehe; geschält, angequetscht
Butter  für die Form
100 g Ziegenfrischkäse
1 - 2 EL frische Minze, gehackt

Das Schlagobers mit den Minzezweigen, Knoblauch und etwas Salz in einen Topf geben und bis zum Sieden erhitzen. Topf vom Feuer nehmen und 15 Minuten ziehen lassen. Den Backofen auf 220 Grad vorheizen.

Ein Gratinform buttern. Die roten Rüben in Scheiben schneiden. Die Hälfte der Rüben in die Form schichten, salzen und pfeffern. Die Hälfte vom Ziegenkäse drüber bröckeln und die zweite Hälfte der roten Rüben drüberlegen. Das Schlagobes durch ein Sieb auf die roten Rüben gießen. Den restlichen zerbröckelten Ziegenkäse obenauf verteilen und nochmals etwas salzen und pfeffern. Die Form in den Ofen schieben und 20 bis 25 Minuten backen: Der Käse soll sich leicht braun färben.


Die gehackte Minze darüber streuen und mit schwarzem Pfeffer verfeinern. Vor dem Servieren fünf Minuten stehen lassen.Ich hab dazu zart pochiertes Kalbsfilet und für die Schärfe etwas Wasabischaum serviert.


Samstag, 19. Oktober 2013

GNOCCHI - KÄSE - TRAUBEN

Das muss Gedankenübertragung gewesen sein. Ich überlegte gerade, was ich mit den letzten Weintrauben am Weinstock anfangen könnte (die meisten haben die Amseln gefressen, ich war wieder mal zu langsam, also heuer kein Erdbeertraubengelee), zack -  da lese ich auch schon im Magazin der Süddeutschen: "Kartoffel-Ricotta-Gnocchi mit Trauben, karamellisiert". Unter den Zutaten: 120 g Trauben und pro Teller ein Weinblatt - soviel müsste ich noch zusammenbekommen.

Die Traubenmenge hab ich locker geschafft, schwieriger war es, ein Weinblatt zu finden, das noch nicht herbstgelb war. Aber mit Hilfe des Mitkochs und einer Leiter erwischte ich ganz oben am Weinstock - der bei uns bis zur Terrasse hinaufwächst - noch zwei halbwegs grüne Blätter.
Die Menge an Gnocchi hab ich für zwei hungrige Esser adaptiert, die Menge der Sauce, die im Rezept für vier bemessen ist, hab ich gleich gelassen - wir lieben viel Käsesauce zu Gnocchi.

Erdäpfel-Ricotta-Gnocchi mit karamellisierten Trauben
für 2 hungrige Esser

100 g Ricotta
100 g Parmesan gerieben
60 g mürber Ziegenkäse, gerieben
1 Ei
1 Zweig Thymian, abgerebelt (K: zu faul, die Taschenlampe zu suchen, im Garten war's schon finster)
2 EL Olivenöl

400 g mehlige Erdäpfel
130 g Mehl
Muskatnuss, gerieben
Salz, Pfeffer

200 ml Wasser
50 g Butter
6 EL Zucker
2 EL Balsamico
120 g frische weiße Trauben (K: Erdbeertraube)
2 Blätter von der Rebe

Für die Käsesauce in einer Schüssel Ricotta, 70 g vom Parmesan, Ziegenkäse und Ei mit Thymian und Olivenöl verrühren.
Erdäpfel weich kochen, noch heiß schälen und durch die Erdäpfelpresse in eine zweite Schüssel drücken. Mehl, 30 g Parmesan, Muskatnuss, Salz und Pfeffer zugeben und zu einem glatten Teig verarbeiten. Daraus lange Röllchen mit ein Zentimeter Durchmesser rollen und davon kurze Stückchen abschneiden.

Die winzigkleinen Gnocchi nicht bemehlen, sondern in Hartweizengrieß wutzeln (Der sinkt beim Kochen, im Gegensatz zum Mehl, dann auf den Topfboden - Tipp von Robert).
Für die Trauben in einem Pfännchen Wasser, Butter und Zucker aufkochen und köcheln, bis die Flüssigkeit deutlich reduziert und goldbraun ist (dauert etwa zehn bis fünfzehn Minuten). Balsamico-Essig zugeben und die Trauben darin vorsichtig - jetzt mit niedrigerer Temperatur, damit sie nicht gleich platzen - karamellisieren. Die Köchin Maria Luisa Scolastra aus Foligno bei Perugia taucht dann die Blätter für einige Minuten in den Sirup. Hab ich diesmal auch gemacht, werd ich beim nächsten Mal allerdings nicht mehr tun. Es sieht zwar als Deko am Teller sehr hübsch aus, brauch ich aber nicht unbedingt.

Die Gnocchi in Salzwasser kochen. Wenn sie an die Oberfläche steigen mit einem Lochschöpfer herausheben und in einer Pfanne mit der Käsemischung kurz durchschwenken (Die Käsemischung hab ich in der Pfanne vorher schon langsam und vorsichtig erwärmt, dadurch schmilzt der Käse und die Masse wird schön glatt).
Auf jeden Teller ein Weinblatt legen, mit den Gnocchi anrichten und rundherum die Trauben verteilen. Von denen hätt ich übrigens auch mehr gegessen, so gut wie die geschmeckt haben. Da werde ich die Menge beim nächsten Mal noch erhöhen.
Die Gnocchi mit Käsesauce haben hervorragend geschmeckt - wir mögen sie am liebsten aus mehligen Erdäpfeln und ohne Ei. Da ist der Teig zwar ein klein bisschen schwieriger zu verarbeiten, aber die Gnocchi sind dann fein-mürb und locker.


Mittwoch, 16. Oktober 2013

STEINPILZE!


Wieder mal ein flaues Steinpilzjahr, dachte ich so bei mir. Alle Jahre wieder sagt der Mitkoch optimistisch am Anfang der Saison "das wird ganz sicher ein Schwammerljahr" und jetzt schon das dritte Jahr ohne nennenswerte Funde. Heuer hab ich das sogar verstanden, wir hatten einen extrem trockenen Sommer, es hat ungefähr sechs Wochen nicht geregnet. Das verdrießt jeden Pilz.

Und dann, das letzte Wochenende. Ich hatte mich eher auf einen Herbstspaziergang mit Fotografieren eingerichtet ... und stolperte nach zehn Minuten über den Ersten. Den ersten Steinpilz. Steinpilz!
Und es hörte nicht auf. Sogar mitten auf einer Waldwiese stand einer. Der Größte wog 739 Gramm. Der wurde allerdings getrocknet, um dann als Würzpulver verwendet zu werden. Trotz der Größe war er zwar nicht wurmig, aber doch schon sehr letschert.Nach zwei Stunden durch den Wald war unser Schwammerlkorb voll.

Zuhause wurden die Fundstücke dann in zwei Gruppen geteilt. Die nicht ganz so Schönen wurden getrocknet, die Schönen eingefroren. Und ein paar der Schönsten frisch verarbeitet.

Mir schwebte eine Steinpilzpizza vor. Die existiert sicher schon in den Weiten des Internet, aber ich wollte das gar nicht googeln, ich wollte mich nicht ablenken lassen, weil ich schon eine ganz konkrete Vorstellung von dieser Pizza hatte. Grundlage sollte eine Pizza bianca, also ohne Tomaten sein. Bestrichen mit etwas Creme fraiche, bestreut mit Thymianblättchen, belegt mit kurz in Butter gebratenen Steinpilzen, Rohschinken und - für den Steinpilz nur das Beste - Büffelmozzarella. Gleich vorweg: Es hat himmlisch geschmeckt - genauso so, wie ich es mir vorgestellt hatte.

Beim Pizzateig hab ich diesmal den von Eva probiert, den auch Sabine schon gelobt hat - er war ausgezeichnet, obwohl ich ihn nicht den geforderten Tag im Kühlschrank ruhen ließ.


Pizza mit Steinpilz, Rohschinken und Büffelmozzarella

300 g Mehl (Type 00)
180 g lauwarmes Wasser
2 TL Salz
6 g Germ

3 TL Olivenöl

5 mittelgroße Steinpilze (ich hab sie leider nicht abgewogen. Es sollen so viele sein, dass sie ein Blech Pizza in einer Lage bedecken)
Butter zum Braten der Pilze
3 EL Creme fraiche
2 EL frischer Thymian, gehackt (K: Steinpilzthymian!)
Salz, Pfeffer
100 g dünne Rohschinkenscheiben
2 Kugeln Büffelmozzarella

Germ  im lauwarmen Wasser auflösen. Wasser und Mehl in der Küchenmaschine fünf Minuten kneten (Stufe 2). Dann Salz und Olivenöl zufügen und weitere fünf Minuten kneten. Den Teig in eine geölte Schüssel geben und mindestens zwei Stunden rasten lassen.

Das Backrohr auf 230 Grad vorheizen. Die Steinpilze in zwei bis drei Millimeter dicke Scheiben schneiden. In einer Pfanne in etwas Butter braun braten. Auf Küchenpapier etwas entfetten. Salzen und pfeffern.

Den Teig auf Backblechgröße ausrollen (ja, wir haben ein ganzes Blech dieser Pizza verputzt). Die Creme fraiche mit einem Pinsel auf den Teig streichen. Salzen. Die Thymianblättchen drüberstreuen. Die Steinpilze drauf verteilen. Mit den Schinkenscheiben komplett zudecken. Mozzarella in möglichst dünne Scheiben schneiden und auf den Schinken legen.
Im vorgeheizten Backrohr etwa 20 Minuten backen. Schmeckt unvergleichlich gut.




Montag, 14. Oktober 2013

KEN HOM, EXTRAGSCHWIND ...

Tagsüber hatte ich keine Zeit für Koch-Überlegungen - auch solche Tage gibt's. Vom Job kam ich nach Hause mit der festen Überzeugung, dass immer irgendwas im Gemüsefach liegt und die Tiefkühltruhe ziemlich voll ist. Nach dem täglichen Sudoku-Wettkampf mit dem Mitkoch (wer löst dasselbe Sudoku flinker - damit beginnt bei uns der Feierabend) begann ich, einige Kochbücher durchzublättern und blieb bei Ken Hom hängen. Und nachdem ich das Rezept so abgeändert hatte, dass es zu meinen Vorräten passte, ging's los.

Im Rezept wird Rohschinken verwendet (den habe ich jetzt zur Steinpilzzeit gemeinsam mit Parmesan meist im Kühlschrank. Denn überbackene Steinpilze gehören zum Besten, was man aus Steinpilzen machen kann).
Noch vor einiger Zeit hätte mich diese Zutat an ein Fusion-Gericht denken lassen. Inzwischen habe ich begonnen, mich in die Küche Chinas einzulesen und weiß jetzt, dass es beispielsweise in der Provinz Sichuan ausgezeichneten Rohschinken gibt.

Pfannengerührte Nudeln mit Rindfleisch und Gemüse (Chow mein)
für 2 Personen


Marinade für das Fleisch:
2 EL helle Sojasauce
2 EL Reiswein
1 EL Sesamöl
1 TL Salz
1 TL weißer Pfeffer
2 EL dunkle Sojasauce
1 EL Limettensaft

50 g Rohschinken
1 Habanero-Chili
1 EL Knoblauch, fein gehackt
Erdnussöl
300 g Rindslungenbraten
1 Bund Frühlingszwiebeln: so viel wie möglich vom Grün, 3 - 4 von den weißen Zwieberln
Eine Handvoll Gemüse (K: Zuckererbsen)

Sauce:
2 EL helle Sojasauce
2 EL dunkle Sojasauce
2 EL Reiswein
2 TL Salz
2 EL dunkle Sojasauce
2 EL Limettensaft
1 TL Zucker

ca. 150 g chinesische Eiernudeln
4 EL Sesamöl

Das Fleisch in dünne Streifen schneiden. Mit der Marinade mischen und etwa 20 Minuten ziehen lassen (bei mir immer nur so lange, bis ich alles andere vorbereitet habe).
Die Nudeln nach Packungsangabe kochen. Abgießen, gut abtropfen lassen und mit zwei Esslöffeln Sesamöl vermischen. Zuckererbsen kurz blanchieren. Chili und Schinken in feine Streifen schneiden. Das Grün der Frühlingszwiebeln in zentimeterdicke Stückchen schneiden, das Weiße in dünne Scheiben.


Wok mit zwei Esslöffeln Erdnussöl erhitzen. Wenn das Öl anfängt zu rauchen, die Fleischstreifen hineingeben und ganz kurz scharf anbraten. Herausheben und auf einen Teller geben. Den Wok erneut mit drei Esslöffeln Erdnussöl erhitzen. Knoblauch reingeben, zehn Sekunden braten. Gemüse, Chili und Schinken zufügen, eine Minute pfannenrühren. Die Zutaten für die Sauce mischen und gemeinsam mit den Frühlingszwieberln und den Nudeln zufügen. Zwei Minuten pfannenrühren. Rindfleischstreifen unterrühren, vom Herd nehmen, zudecken und kurz wärmen. Restliches Sesamöl unterrühren und servieren.

Was mir besonders an diesem Gericht gefällt ist, dass man es mit Rindfleisch genauso wie mit Schweinefleisch oder Geflügel kochen kann. Es ist blitzschnell zubereitet und auch beim Gemüse kann man durchaus variieren - ein neues Lieblingsschnellgericht bei den Küchenschaben.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

SCHWEIN MIT HAUBERL




Manche Rezepte machen mich schon beim Durchlesen neugierig. Genauso war es bei einem Rezept aus der neuseeländischen Zeitschrift "dish". Es war ein Schmortopf mit Äpfeln, Schwein, Pastinaken und Salbei. Gekrönt wurde das Ganze von einem Hauberl, genannt "Cobbler", aus Käse, getrocknetem Estragon, Milch, Butter und Mehl. Quasi die Gnocchi gleich obendrauf und mitgebacken.

Gewiss keine Reduktionskost, aber jetzt kommt ja die kalte Jahreszeit und da passt so ein Schmorgericht ganz gut. Und nach tagelang Fischerl und Souvlaki in Griechenland war uns das eine recht willkommene Abwechslung. Noch dazu kommt hier alles zusammen, was ich gerne mag: Fleisch, lange geschmort, dazu etwas Knusprig-Fluffiges und sogar noch etwas Obst!



Geschmortes Schwein mit Äpfeln, Kräutern und Käsegnocchikruste

600 g gewürfelte Schweinsschulter (K: Wollschwein)
60 g Mehl
2 TL Salz
1 TL Pfeffer
Olivenöl
Butter
1 große Zwiebel, gehackt
2 Pastinaken, geschält und gehackt
2 Knoblauchzehen, gehackt
2 EL Salbei, gehackt
2 große, säuerliche Äpfel, geschält, entkernt und in große Stücke geschnitten
2 Lorbeerblätter
100 ml Weißwein
350 ml Hühnersuppe
Salz
Pfeffer

Kruste:
120 g Mehl
2 TL Backpulver
1/2 TL Salz
2 TL getrockneter Estragon
50 g weiche Butter
60 g Cheddar-Cheese (K: mittelalter Gouda)
100 ml Milch
2 EL zerlassene Butter
Salbeiblätte

Ofen auf 150 Grad vorheizen. Mehl in eine Schüssel geben und mit Salz und Pfeffer mischen. Die Fleischstücke hineingeben und gleichmäßig bemehlen.  Etwas Butter und Olivenöl in einem ofenfesten Bräter erhitzen. Die Fleischstücke in mehreren Durchgängen braun anbraten. Auf einen Teller legen.

Noch etwas Butter und Olivenöl in die Kasserole geben und Zwiebel, Pastinake, Knoblauch und Salbei braten, bis sie weich sind. Salzen. Falls die Mischung zu trocken wird, ein bisschen Suppe zugeben. Dann  die Apfelstücke, Lorbeerblätter und Weißwein zufügen und zwei Minuten kochen lassen. Die Suppe dazugießen und die Fleischstücke samt dem ausgetreteten Fleischsaft zugeben. Würzen und aufkochen. Ein passend zugeschnittenes Stück Backpapier auf den Bräter legen. Den Deckel drauflegen und im Backrohr etwa eineinhalb Stunden schmoren. Dabei ab und zu umrühren.

Den Bräter aus dem Ofen heben und diesen auf 200 Grad hochschalten. Für das Hauberl wird Mehl, Backpulver, Salz, Estragon, weiche Butter und Käse gemischt. Mit Milch zu einem Teig verrühren. Vom Teig Häufchen auf dem geschmorten Fleisch verteilen und mit der zerlassenen Butter bestreichen. Etwa 20 Minuten backen, bis die Kruste schön braun ist.
In den letzten fünf Minuten die Salbeiblätter mit zerlassener Butter bestreichen, auf das Hauberl geben und mitbraten.

Ist zwar ein ungewöhnliches Essen, aber eigentlich sehr praktisch - die Beilage, eine Art knusprige  Gnocchi mit zartem Estragongeschmack, gleich obendraufgepackt.
Der Geschmack ist ausgezeichnet, das Schwein verträgt sich gut mit Äpfeln und Salbei - ein feines Schmorgericht, das noch dazu recht wenig Arbeit macht.


Montag, 7. Oktober 2013

DAS SIEBTE

Das siebte Apfelkuchenrezpt nämlich. Sechs gibt's schon auf diesem Blog. Eigentlich wollte ich ja am Wochenende etwas Zitroniges backen. Aber dann schwärmte mir meine Mama von einem Kuchen vor, den sie gerade gebacken hatte: dieser Duft in der Küche! Mit Äpfeln und Grieß. Und Mandeln.
Also warf ich meine Pläne über den Haufen (der Zitronenkuchen ist dann aber der nächste, denn unser Zitrusbaum hat gerade vier reife Früchte) und bat sie, mir das Rezept zu schicken. Ich habe kleine Veränderungen vorgenommen: etwas Kardamom dazu, etwas Limettenschale, weniger Mandeln, mehr Zitronensaft.

Er schmeckt wirklich ausgezeichnet, ich konnte natürlich nicht warten und wir haben ihn gleich lauwarm probiert. Am nächsten Tag ist er dann allerdings fast noch besser, die Aromen haben sich harmonisch im Teig verteilt.

Apfel-Grieß-Kuchen mit Kardamom

500 ml Milch
3 EL Vanillezucker
50 g Butter
120 g Grieß
Samen aus 7 grünen Kardamomkapseln, fein gemörsert

5 kleine Äpfel á etwa 150 g (K: Topaz)
20 g Butter
20 g Kristallzucker
Saft einer halben Zitrone
1 Prise Zimt

4 Eier
50 g Staubzucker
50 g Kristallzucker
30 g Mandeln, gerieben
abgeriebene Schale einer Bio-Limette



Milch mit Vanillezucker, Butter und Kardamom aufkochen, den Grieß unterrühren und bei geringer Hitze etwa drei Minuten kochen, dabei ständig rühren. Vom  Herd nehmen und ungefähr 40 Minuten quellen lassen.

Äpfel schälen, vierteln und entkernen. Butter mit Zucker in einer Pfanne schmelzen, Äpfel beifügen, drei Minuten rundum anbraten. In eine Schüssel geben, mit Zitronensaft beträufeln und mit Zimt bestreuen, auskühlen lassen.
Backrohr auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eier trennen, Dotter mit Staubzucker etwa sieben Minuten weißschaumig rühren, die Grießmasse und die Limettenschale mit einem Schneebesen unterrühren, sodass keine Bröckchen mehr zu sehen sind. Eiklar zu steifem Schnee schlagen, Kristallzucker nach und nach einrühren. Den Eischnee abwechselnd mit den geriebenen Mandeln unter die Eigelb-Grieß-Masse heben.

Eine rechteckige Backform von ungefähr 20 x 30 Zentimeter so mit Backpapier auslegen, dass entlang der beiden Längsseiten das Papier einige Zentimeter übersteht (so lässt sich der Kuchen dann leichter herausheben).
Kuchenmasse gleichmäßig in der Form verteilen und in regelmäßigen Abständen mit den Apfelvierteln (mit der Wölbung nach oben) belegen. Die Äpfel mit der Marinierflüssigkeit bestreichen.
Für etwa 45 Minuten ins vorgeheizte Backrohr geben. Etwas überkühlen lassen, dann mit dem Backpapier aus der Form heben und mit Staubzucker bestreuen. Noch lauwarm anschneiden und genießen.

Die anderen sechs Apfelkuchenrezepte:
Apfelschlangerl
Gedeckter Apfelkuchen
Apfelkuchen mit Schneehaube
Toskanischer Apfelkuchen
Tarte Tatin
Apfelkuchen mit Deckel

 

Samstag, 5. Oktober 2013

GRIECHENLAND-NACHLESE

Zurück vom Urlaub im Süden. Noch nicht ganz an die Kälte gewöhnt. Morgen wird wieder gekocht, hier noch ein paar Urlaubsfotos, zum Träumen vom nächsten Sommer ...










Noch mehr Fotos gibts bei der Schabenfreude zu sehen!